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Eine nostalgische Reise durch die Geschichte der Kfz-Versicherung
09.07.2025 - Seit 100 Jahren bietet die Württembergische Versicherung Kfz-Versicherungen an. Grund genug, auf die Anfänge der Kfz-Versicherung und die Entwicklungen des vergangenen Jahrhunderts zurückzublicken.
Lesedauer: 5 Minuten
Deutschland, das Land der Dichter und Denker – und der Autos! Seit der Anmeldung des Benz Patent-Motorwagens im Jahr 1886 durch Carl Benz hat das Automobil unser Leben und unsere Straßen revolutioniert. Zwar tuckerten die Fahrzeuge damals eher gemächlich über die Straßen, doch das Sicherheitsbedürfnis war von Anfang an vorhanden. Denn mit der Freiheit auf vier Rädern kam auch die Notwendigkeit, sich vor den Tücken des Verkehrs zu schützen. Begleiten Sie uns auf einer kleinen Zeitreise durch die Geschichte der Kfz-Versicherung und der Automobilität.
Stellen Sie sich vor: Es ist das Jahr 1900. Das Automobil ist noch eine Rarität, eine faszinierende technische Spielerei für wenige Auserwählte. Doch schon damals dachte man voraus: Der Stuttgarter Verein bot als Erster Haftpflichtversicherungen für Automobil- und Motorradfahrer an, samt einer „Karambolage-Versicherung“, die bei Zusammenstößen mit anderen Fahrzeugen einsprang.
Ein Jahr später legte die Agrippina nach und bot eine Fahrzeugversicherung an, eine Art Vorläufer der heutigen Kaskoversicherung. Auch der Gesetzgeber erkannte schnell den Bedarf, und führte 1902 die Kfz-Haftpflichtversicherung ein – zunächst auf freiwilliger Basis. Bei gerade einmal 27.000 Automobilen im Deutschen Kaiserreich (1907) war das Risiko noch überschaubar.
Doch die Zahl der Autos auf den Straßen stieg und mit ihr die Unfallgefahr. Im Jahr 1909 wurde die Gefährdungshaftung für Fahrzeughalter gesetzlich verankert. Das bedeutete: Wer einen Schaden verursachte, musste dafür geradestehen, selbst wenn er ihn nicht verschuldet hatte. Das ließ die Nachfrage nach Versicherungen kräftig ansteigen. Kein Wunder, denn wer einen Unfall baute, war sonst schnell ruiniert. Zumal es auf den Straßen langsam voller wurde: 1913 zählte man bereits 60.000 Personenwagen im Kaiserreich – und die Unfallgefahr stieg mit.
Im Jahr 1925 stieg auch die Württembergische ins Geschäft mit Kraftfahrtpolicen ein (damals noch unter dem Namen Württembergische Feuerversicherung AG). In ihrem ersten Kraftfahrt-Geschäftsjahr schloss sie 77 Policen mit einer Gesamtprämie von 18.473 Reichsmark ab, was einem Durchschnitt von knapp 240 Reichsmark pro Police entsprach.
100 Jahre später: Im Jahr 2025 versichert die Württembergische Versicherung über 1 Millionen PKW im Privat- und Gewerbegeschäft und insgesamt rund 1,9 Millionen Kraftfahrzeuge mit einem Jahresbeitrag von 1,134 Milliarden Euro.
Die Goldenen Zwanziger waren vorbei, und die Straßen wurden immer belebter. Der Gesetzgeber erkannte, dass es Zeit für mehr Verbindlichkeit war. So wurden ab 1933 zunächst Fahrlehrer, dann Personenbeförderer (1934) und schließlich Fernlastwagenfahrer (1935) zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung verpflichtet. Eine kluge Entscheidung, denn wer viel auf Achse ist, kann auch viel Unheil anrichten.
Doch der entscheidende Schritt kam am 7. November 1939: Zum 1. Juli 1940 wurde die Kfz-Haftpflichtversicherung in Deutschland verpflichtend eingeführt. Ohne sie durfte kein Auto mehr auf die Straße. Das Ziel war klar: Schutz der Unfallopfer, die sonst auf den Kosten sitzengeblieben wären. Dies war eine Revolution und der Beginn des modernen Kfz-Versicherungswesens, wie wir es heute kennen.
In den Nachkriegsjahren erlebte Deutschland ein unglaubliches Wirtschaftswunder und es setzte das große Brummen ein: 1950 gab es in der Bundesrepublik bereits 1,7 Millionen Fahrzeuge. Die Motorisierungswelle rollte und mit ihr das Geschäft der Versicherer. 1955 verließ der millionste VW (ein Käfer) das Fließband in Wolfsburg und wurde für viele zum Symbol der neuen Mobilität.
Die Motorisierungswelle in den 1950er-Jahren trug maßgeblich zum Wachstum der Versicherungswirtschaft bei. Die Beitragseinnahmen der Kraftfahrtversicherer schossen in die Höhe, von 135 Millionen DM im Jahr 1948 auf über zwei Milliarden DM im Jahr 1960.
Doch mit mehr Autos kamen auch mehr Unfälle. 1965 brachte das neue Pflichtversicherungsgesetz eine wichtige Neuerung: Unfallopfer konnten nun einen unmittelbaren eigenen Anspruch gegen den Kfz-Haftpflichtversicherer geltend machen. Außerdem sorgte eine Gemeinschaftseinrichtung der Autoversicherer dafür, dass auch Opfer von Fahrerflucht oder fehlender Haftpflichtversicherung entschädigt wurden. Ein echter Meilenstein für den Schutz der Verkehrsteilnehmer.
Im selben Jahr wurde der „Grüne Versicherungsschein“ (Grüne Karte) eingeführt, der Auslandsfahrten absicherte. Dies vereinfachte die Möglichkeit, Europa mit dem eigenen Wagen zu erkunden.
Die Schattenseiten der Mobilität ließen sich in den 70er Jahren nicht mehr ignorieren. 1970 erreichte die Unfallstatistik mit über 21.000 Verkehrstoten einen traurigen Rekord. Ein Schock, der zum Umdenken zwang.
Nach einer schrittweisen Reduzierung des Promille-Grenzwerts (von 1,5 Promille im Jahr 1953 auf 0,8 Promille im Jahr 1973) wurde am 1. Januar 1976 die Gurtpflicht für die Vordersitze eingeführt. Zur Kasse gebeten wurden Gurtmuffel allerdings noch nicht. Die Polizei musste sich zunächst auf Ermahnungen und Belehrungen beschränken. Das änderte sich 1984: Im August wurde ein Verwarnungsgeld von 40 DM eingeführt. Damit schnellte die Zahl der Gurtanleger drastisch nach oben. Sicherheit ging nun vor!
Die Erhöhung der Verkehrssicherheit spürte auch die Versicherungsbranche: Die Zahl der Unfälle mit schwerwiegenden Verletzungen oder Toten sank. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 betrug die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland „nur“ noch 1.192 für Pkw-Unfälle und 550 für Unfälle mit einem Kraftrad.
Mit der Wiedervereinigung wuchs Deutschland zusammen und die Zahl der Kraftfahrzeuge explodierte. Im Jahr 1991 waren über 41 Millionen Fahrzeuge in Deutschland unterwegs. Mehr als 120 Versicherer boten ihre Dienste an. Der Wettbewerb war eröffnet, Preisvergleiche wurden immer beliebter und Ende der 1990er wurden die ersten Kfz-Versicherungen online angeboten.
1997 kam das H-Kennzeichen für Oldtimer. Was einst Scheunenfund war, wurde jetzt versicherbarer Kult auf Rädern. Die Versicherer reagierten prompt mit speziellen Oldtimer-Tarifen – oft günstiger als reguläre Policen.
Der Jahrtausendwechsel brachte neue Herausforderungen und Chancen mit sich. Die Technik schritt voran, mit ihr die Versicherungen.
2014 kam der erste Telematik-Tarif auf den Markt, der sicheres Fahrverhalten belohnte. Wer umsichtig fuhr, konnte Rabatt auf seine Prämie erhalten.
Und die Zukunft? Sie fährt elektrisch! Waren 2016 nur knapp 20.000 Elektrofahrzeuge in Deutschland versichert, stieg ihre Zahl bis Anfang 2025 auf beeindruckende 1,65 Millionen Elektrofahrzeuge. Das führte zu spezialisierten Versicherungstarifen, die Besonderheiten wie die Versicherung des Akkus abdecken.
Ein spannender Blick in die Zukunft ist das im Jahr 2021 verabschiedete „Gesetz zum autonomen Fahren“. Es schafft den rechtlichen Rahmen für Fahrzeuge mit automatisierten Fahrfunktionen. Die Haftungsfrage bei Unfällen ist hier komplexer: Sowohl der Fahrende als auch der Hersteller können haften, je nachdem, wer den Unfall verschuldet hat. Eine neue Ära der Mobilität bricht an, und die Kfz-Versicherung ist wieder mittendrin, um uns allen auch in Zukunft ein sicheres Gefühl auf den Straßen zu geben.
Die Geschichte der Kfz-Versicherung ist geprägt von Fortschritt, Schutz und Anpassung an immer neue Herausforderungen. Wer weiß schon, was die Zukunft noch alles für uns bereithält? Einen Ausblick darauf gibt unser Beitrag „Kfz-Versicherung in 100 Jahren“.
Katharina Schmidl arbeitet seit 2021 bei der Württembergischen Versicherung als Content Marketing Managerin. Ihre Leidenschaft für Content hat sie während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften entdeckt und seitdem in verschiedenen Positionen in Marketing und Kommunikation eingesetzt.
In den letzten 100 Jahren hat sich wirklich viel getan - eine beeindruckende Reise, die das Automobil und die Versicherung hingelegt haben.
Katharina Schmidl
Redakteurin württgemacht BlogDas haben andere gelesen
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