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Wandern im Herbst: Darauf sollten Sie achten
06.09.2023 - Es ist nicht zu heiß und die Blätter färben sich schön bunt: Es gibt viele Vorteile, die das Wandern im Herbst mit sich bringt. Doch dabei ist besondere Vorsicht geboten, denn die Unfallzahlen steigen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Lesedauer: 3 Minuten
Wer im Sommer die Nachrichten verfolgt hat, konnte die regelmäßigen Meldungen zu Unfällen in den Bergen kaum ausblenden. Auch der Deutsche Alpenverein (DAV) meldete im August: Rekord-Unfallzahlen im Jahr 2022. Nie zuvor gab es in den Bergen mehr Notfälle von Mitgliedern des Vereins. Die meisten davon gehen auf das Wandern zurück. Deutschlands Nachbarländer Österreich und Schweiz melden auch vermehrt tödliche Wanderunfälle. Eine der Hauptursachen dafür ist laut der schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) Selbstüberschätzung. Viele der Wanderer und Wanderinnen laufen unvorbereitet los und kennen sich mit den Gegebenheiten vor Ort nicht gut genug aus. Laut schweizerischer Statistik ist insbesondere eine Gruppe besonders gefährdet: ältere Männer. Drei Viertel aller ums Leben gekommenen Wanderer sind Männer, 40 % sind älter als 65 Jahre.
Doch natürlich ist Selbstüberschätzung nicht die einzige Unfallursache. Auch die Gefahr von Steinschlägen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Grund: Durch den Klimawandel ziehen sich die Gletscher zurück, der Permafrost schmilzt und die Felsen bröckeln. Somit werden die Gefahren auf Wandertouren unvorhersehbarer. Der Herbst macht die Bedingungen in den Bergen noch schwieriger. Das Wetter kann schnell umschlagen, durch Regen werden die Felsen rutschig und es kann auch schon zu Schneefall kommen. Eine sorgfältige Tourenplanung ist daher das A und O.
Für sicheren Wanderspaß in der goldenen Jahreszeit, gibt Ihnen #württgemacht fünf praktische Tipps mit auf den Weg:
Mitte Oktober geht die Sonne schon gegen etwa 18 Uhr unter. Planen Sie genügend Zeit für Ihren Rückweg ein, sodass Sie vor Sonnenuntergang wieder im Tal sind. Idealerweise planen Sie kürzere Touren, sodass Sie gar nicht erst Gefahr laufen nicht rechtzeitig zurückzukommen. Für den Notfall sollten Sie eine Stirnlampe einpacken.
Kühlere Nächte und häufigere Regenfälle sorgen dafür, dass der Boden langsamer trocknet. Achten Sie daher besonders auf Ihren Weg. Vor allem schattige Wege sind häufig nass und rutschig, hier sollte besondere Vorsicht gelten.
Während es im Tal noch sonnige 20 Grad haben kann, kann auf dem Gipfel auch schon Schnee liegen. Insbesondere im Herbst herrschen große Temperaturunterschiede zwischen Tal und Berg. Kleiden Sie sich am besten nach dem sogenannten Zwiebelprinzip: Passen Sie mit mehreren Lagen Ihre Kleidung den Wetterbedingungen an. Sie sollten mindestens eine warme Schicht und eine Mütze im Gepäck haben. Ein Wechsel-Shirt, das nach einem schweißtreibenden Aufstieg angezogen werden kann, ist ebenso ratsam.
Informieren Sie sich vor Ihrer Tour immer über einen aktuellen Wetterbericht. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung auch die Höhenlage. Im Herbst ist es nicht ungewöhnlich, wenn die Schneegrenze auf unter 1.000 m fällt. Der DAV bietet für jedes Wochenende einen Bergbericht an, der über Touren- und Wetterverhältnisse informiert.
Die meisten Hütten in mittleren Lagen haben bis Mitte Oktober geöffnet. Hütten im Hochgebirge sind da bereits häufig geschlossen. Informieren Sie sich vor Antritt Ihrer Tour, ob die anvisierte Hütte noch geöffnet ist oder nicht.
In der Vergangenheit kam es nicht nur einmal vor, dass Wanderer digitalen Wander-Apps folgten und auf falschen und gefährlichen Routen landeten. Anfang September musste ein 24-Jähriger von der Bergwacht gerettet werden, nachdem er – seiner App folgend – auf einem steilen Steig landete, obwohl er den leichtesten Weg nehmen wollte. Dieses und letztes Jahr gab es auch schon Berichte von tödlichen Unfällen, die auf falschen App-Informationen basierten. Geben Sie daher besonders bei der Verwendung von Wander-Apps Acht auf Ihren Weg und behalten Sie die Schilder vor Ort im Auge.
Unfälle, die in der Freizeit passieren, sind mit der gesetzlichen Unfallversicherung leider nicht abgesichert. Hier ist eine private Absicherung notwendig. Die private Unfallversicherung der Württembergischen sichert Sie mit einer einmaligen Invaliditätsleistung und einer lebenslangen Unfallrente gegen die finanziellen Folgen eines Unfalls ab. Auch Bergungs-, Such- und Rettungskosten werden von uns übernommen – übrigens auch im Ausland. Sportarten wie Wandern sind in der privaten Unfallversicherung abgesichert.
Katharina Schmidl arbeitet seit 2021 bei der Württembergischen Versicherung als Content Marketing Managerin. Ihre Leidenschaft für Content hat sie während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften entdeckt und seitdem in verschiedenen Positionen in Marketing und Kommunikation eingesetzt.
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