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Zukunft

Versicherungen und Finanzen 2026: Das ändert sich

03.12.2025 - Das Jahr 2026 bringt viele wichtige Änderungen in der Finanz- und Versicherungswelt. Ob Familien, Berufstätige oder Rentner – wer sich frühzeitig informiert, kann gezielt profitieren.

Lesedauer: 4 Minuten

Arbeitswelt, Rente und Vorsorge

Sozialversicherung: Neue Rechengrößen ab Januar

Die Beitragsbemessungsgrenzen und Versicherungspflichtgrenzen werden angepasst – ein regelmäßiger Schritt, der der Lohnentwicklung folgt.

Kranken- und Pflegeversicherung:

  • Beitragsbemessungsgrenze: 69.750 € jährlich (5.812,50 €/Monat)
  • Versicherungspflichtgrenze: 77.400 € jährlich (6.450 €/Monat)

Rentenversicherung:

  • Beitragsbemessungsgrenze: 101.400 € jährlich (8.450 €/Monat)
  • Durchschnittsentgelt: 51.944 € jährlich – wichtig für die Rentenberechnung

Was sind Beitragsbemessungs- und Versicherungspflichtgrenzen?

  • Die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) legt fest, bis zu welchem Einkommen Beiträge zur Sozialversicherung gezahlt werden müssen. Einkommen darüber bleibt beitragsfrei.
  • Die Versicherungspflichtgrenze entscheidet, ob jemand in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleiben muss oder sich privat versichern darf.

Wichtig für Gutverdienende: Einkommen oberhalb der BBMG sind beitragsfrei – das kann sich auf Ihre Versicherungsbeiträge auswirken.

Rentenerhöhung 2026

Ab Juli 2026 dürfen sich Rentnerinnen und Rentner laut aktuellen Berechnungen auf eine voraussichtliche Rentenerhöhung von 3,7 % freuen. Die endgültige Höhe wird im Frühjahr 2026 bekannt gegeben.

Wie funktioniert die Rentenanpassung?

Die gesetzliche Rente wird jährlich angepasst – abhängig von der Lohnentwicklung und der wirtschaftlichen Lage. Ziel ist es, die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner zu erhalten.

Aktivrente: Ruhestand mit steuerfreiem Hinzuverdienst

Die Aktivrente soll ab 1. Januar 2026 in Kraft treten. Damit können Menschen über der Regelaltersgrenze monatlich bis zu 2.000 € steuerfrei hinzuverdienen. Zusammen mit dem Grundfreibetrag ergibt sich eine mögliche Steuerfreiheit von:

• 36.348 € jährlich für Alleinstehende

• 48.696 € jährlich für Ehepaare

Minijob und Mindestlohn: Mehr verdienen, aber auch mehr zu beachten

Die Minijob-Grenze steigt ab Januar 2026 auf 603 €, ab 2027 sogar auf 633 €. Bis zu dieser Grenze sind Einkommen geringfügiger Beschäftigungen steuer- und sozialabgabenfrei.

Gleichzeitig wird der gesetzliche Mindestlohn angehoben:

ab 01.01.2026: 13,90 €/Stunde

• ab 01.01.2027: 14,60 €/Stunde

Für Arbeitgeber und Minijobber: Jetzt schon kalkulieren, ob Arbeitszeiten und Lohnstruktur angepasst werden müssen.

Kinder und Familien

Mehr Geld für Familien: Kinderfreibetrag und Kindergeld steigen

Gute Nachrichten für Eltern: Ab dem 1. Januar 2026 wird der Kinderfreibetrag auf 9.756 € pro Kind erhöht. Zusätzlich steigt das Kindergeld auf 259 € pro Kind und Monat.

Der Kinderfreibetrag ist ein steuerlicher Vorteil für Eltern. Er reduziert das zu versteuernde Einkommen – und damit die Steuerlast. Das Finanzamt prüft automatisch, ob der Freibetrag oder das Kindergeld für Sie günstiger ist (Günstigerprinzip).

Gut zu wissen: Familien mit höherem Einkommen profitieren meist stärker vom Freibetrag, während das Kindergeld vor allem für Geringverdienende attraktiv bleibt. Wer eine Steuererklärung abgibt, profitiert direkt von der optimalen Variante.

Altersvorsorge für die Kleinsten: Frühstart-Rente

Mit der Frühstart-Rente soll 2026 die private Vorsorge für Kinder und Jugendliche beginnen – und das mit staatlicher Hilfe!

  • 10 € vom Staat: Die Planung sieht vor, dass der Staat für jedes Schulkind zwischen 6 und 18 Jahren monatlich 10 € in ein individuelles Altersvorsorgedepot einzahlt.
  • Der Zinseszinseffekt: Über die vielen Jahrzehnte bis zum Renteneintritt kann dieser kleine Betrag durch die Renditen am Kapitalmarkt zu einem beachtlichen Grundstock für die spätere Rente heranwachsen.

Nähere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zur Frühstart-Rente.

Mobilität: ÖPNV und Kfz

Deutschlandticket: Preis steigt erneut

Das beliebte Deutschlandticket wird teurer: Das Ticket, das bundesweite Fahrten im Nahverkehr ermöglicht, gab es ursprünglich für 49 €. Ab Januar 2026 kostet es 63 € pro Monat. Hintergrund sind steigende Kosten im öffentlichen Nahverkehr und Finanzierungslücken.

Für Pendler: Wer regelmäßig fährt, für den ist das Deutschlandticket meist immer noch die beste Wahl. Trotzdem sollten Sie prüfen, ob sich das Ticket weiterhin lohnt – oder ob Alternativen günstiger sind.

Kfz-Steuer, Regional- und Typklassen: Neue Regelungen und Einstufungen

Ab 2026 wird die Kfz-Steuer nur noch als Einmalzahlung akzeptiert. Zudem ändern sich die Typ- und Regionalklassen.

Was sind Typklassen?

Typklassen bestimmen, wie hoch die Versicherungsprämie für ein Fahrzeug ist – basierend auf Unfallstatistiken und Schadenshäufigkeit.

Was ändert sich?

  • 5,9 Mio. Autofahrende zahlen künftig mehr
  • 4,5 Mio. profitieren von günstigeren Einstufungen
  • Für 32 Mio. Autofahrende bleibt alles unverändert

Was sind Regionalklassen?

Regionalklassen berücksichtigen die Schadensbilanz in Ihrer Wohnregion – also z. B. wie häufig dort Unfälle oder Diebstähle passieren.

Was ändert sich?

  • Ca. 5 Mio. Autofahrende werden in höhere Klassen eingestuft
  • 5,3 Mio. profitieren von niedrigeren Einstufungen
  • 32,1 Mio. Regionalklassen bleiben gleich

Fazit: 2026 bringt neue Chancen

Ob Familie, Berufstätige oder Ruheständler – die Änderungen 2026 betreffen uns alle. Wer sich frühzeitig informiert und aktiv handelt, kann Steuern sparen, Leistungen sichern und Beiträge optimieren.

Bleiben Sie dran: Auf dem württgemacht-Blog halten wir Sie auch 2026 über alle wichtigen Entwicklungen rund um Finanzen und Versicherungen auf dem Laufenden.

Quellen

Die Autorin: Katharina Schmidl

Katharina Schmidl arbeitet seit 2021 bei der Württembergischen Versicherung als Content Marketing Managerin. Ihre Leidenschaft für Content hat sie während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften entdeckt und seitdem in verschiedenen Positionen in Marketing und Kommunikation eingesetzt.

Jeder Jahreswechsel bringt spannende Änderungen mit sich, so auch dieses Mal.

Katharina Schmidl

Redakteurin württgemacht Blog

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