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Gesundheit

Movember, Veganuary oder Dry July: Was steckt dahinter und macht da wirklich jemand mit?

09.11.2022 - Aufs Rasieren verzichten und damit die Krebsprävention unterstützen? Klingt zunächst skurril, ist aber der Gedanke beim Movember. #württgemacht hat sich verschiedene Mottomonate angeschaut und die Deutschen befragt, was sie davon halten.

Lesedauer: 4 Minuten

Aktionsmonate

Verzicht für die eigene Gesundheit und die anderer

Ob Aufmerksamkeit für Prostatakrebs oder für einen gesunden Ernährungsstil – Mottomonate wie der Movember oder der Veganuary haben eines gemeinsam: Sie nutzen die begrenzte Zeitspanne von einem Monat, um auf ein wichtiges Gesundheitsthema aufmerksam zu machen und gegebenenfalls Spenden zu sammeln.

In einer repräsentativen Umfrage hat die Württembergische gemeinsam mit Appinio untersucht, was die Deutschen von diesen Aktionsmonaten halten, ob sie die Bedeutungen kennen und ob sie daran teilnehmen. Dazu haben wir 1.000 Menschen aus Deutschland befragt. Doch zunächst ein Überblick über die verschiedenen Mottomonate und deren Bedeutung:

Dry January

Nach den ganzen Wintermärkten, Weihnachtsfeiern und Silvester bietet sich der Januar hervorragend an, um den eigenen Alkoholkonsum zu reduzieren bzw. sogar komplett darauf zu verzichten. Seit 2013 gibt es die in Großbritannien gestartete Initiative „Dry January“. Dort sterben jeden Tag 20 Personen an den Folgen ihres Alkoholkonsums. Auch die WHO bezeichnet Alkoholkonsum als führenden Risikofaktor für die Sterblichkeit unter 15- bis 49-Jährigen. Vor allem über die sozialen Medien verbreitete sich die Kampagne in den darauffolgenden Jahren auch in vielen anderen Ländern und ist so mittlerweile auch in Deutschland angekommen.

Veganuary

629.000 registrierte Teilnehmer und viele mehr, die sich auch ohne Registrierung in Verzicht geübt haben: Im Januar 2022 nahmen so viele Menschen wie noch nie am Veganuary, also am veganen Januar, teil. Das Ziel des Aktionsmonats ist es, auf die vegane Ernährungsweise aufmerksam zu machen und deren positiven Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit zu verdeutlichen. Unterstützt wird die Aktion dabei von vielen nationalen Prominenten, wie zum Beispiel Dr. Eckhart von Hirschhausen, aber auch von internationalen Berühmtheiten wie Paul McCartney.

Dry July

Der „trockene Juli“ kommt aus Neuseeland und Australien. Der Aktionsmonat ermutigt Menschen, im Juli auf Alkohol zu verzichten. Sponsoren unterstützen dieses Vorhaben mit Spenden und die so gesammelten Gelder fließen der Krebshilfe zu. Von der Dry July Foundation wurden so mittlerweile fast 9 Mio. Dollar gesammelt.

Stoptober

Seit 2012 werden Raucher im Stoptober dazu aufgerufen, gemeinsam mit dem Rauchen aufzuhören. In England haben bereits über 2,3 Mio. Menschen versucht, sich das Rauchen mit diesem Aktionsmonat abzugewöhnen. Das hat einen guten Grund: Studien haben gezeigt, dass jeder, der es schafft 28 Tage lang nicht zu rauchen, eine fünffach höhere Wahrscheinlichkeit hat, den Zigaretten endgültig abzuschwören.

Movember

Jedes Jahr im November lassen Männer ihre Bärte wachsen, um Spenden für die Erforschung und Prävention von Prostatakrebs und anderen Gesundheitsproblemen von Männern zu sammeln. Der Movember, ein Kofferwort aus dem Wort moustache (deutsch: Schnurrbart) und November, startete im Jahr 2003 und hat mittlerweile schon mehr als 5 Mio. Teilnehmer. Dabei konnten insgesamt mehr als 877 Mio. € für die Gesundheit von Männern gesammelt werden.

Decembeard

Auch im Dezember sollen sich Männer ihre Bärte nicht abrasieren. Vor allem in Australien, Neuseeland und UK verbreitet, hat dieser Aktionsmonat das Ziel auf Darmkrebs aufmerksam zu machen. Dieser gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen, eine frühzeitige Erkennung und Vorsorge ist daher wichtig.

Status Quo: Wie bekannt sind die Mottomonate in Deutschland?

Der bekannteste Aktionsmonat in Deutschland ist der Veganuary. Insgesamt 39,1 % der Befragten haben den Begriff schon einmal gehört, auch wenn nicht allen die Bedeutung bewusst war.

Ja, ich habe den Begriff schon einmal gehört.

Veganuary

39,1 %

Movember

33,8 %

Dry January

31,4 %

Dry July

29 %

Decembeard

26,6 %

Stoptober

24,5 %

Viele der Monate haben ihren Ursprung in Großbritannien oder Australien. Auch wenn einige bereits eine gewisse Aufmerksamkeit in Deutschland erlangen konnten, erkennt man an den Zahlen, dass der Großteil der Befragten die angesprochenen Begriffe noch nie gehört hat.

Aktionsmonate – ein Phänomen für junge Leute?

Ein anderes Bild zeigt sich, wenn man die Ergebnisse nach Alter sortiert. Bei den 18- bis 24-Jährigen haben 65 % der Befragten Veganuary bereits gehört, bei den 25- bis 24-Jährigen 62 %. Dahingegen kennen nur 21 % der 55- bis 64-Jährigen bzw. 8 % der 65- bis 69-Jährigen den Begriff. Ein ähnliches Bild zeigt sich den anderen Monaten. Insbesondere der Movember hat noch eine deutlich höhere Bekanntheit unter den jüngeren Leuten.

Wer macht warum mit?

Insgesamt 14,5 % unserer Befragten haben schon einmal an einem Aktionsmonat teilgenommen. Die meisten davon am Veganuary, die wenigsten am Stoptober. Ungefähr die Hälfte der Befragten wollte mit der Teilnahme etwas für die eigene Gesundheit tun. 42,1 % der Teilnehmer wollten testen, ob sie es schaffen einen solchen Monat des Verzichts durchzuhalten, und viele andere haben sich von ihren Freunden und Bekannten „anstecken“ und motivieren lassen. Jeweils ein Drittel der Teilnehmenden hatte darüber hinaus das Ziel Aufmerksamkeit für das Thema zu erzeugen oder es auf Social Media zu teilen.

#württgemacht Fazit: Die Mehrheit der Deutschen (59,9 %) findet solche Aktionsmonate, die beispielsweise auf Krankheiten aufmerksam machen, gut oder eher gut – auch wenn viele der Begriffe in Deutschland noch nicht der breiten Masse bekannt sind. Eher jüngere Leute haben von den Mottomonaten gehört oder auch teilgenommen. Vielleicht auch, weil viele Organisationen versuchen über die sozialen Medien für Aufmerksamkeit zu sorgen. Mein persönliches Fazit: Ob Movember oder Dry July – die Mottomonate sind eine kreative Art, um auf Krankheiten wie Prostatakrebs oder auf einen gesunden Lebensstil aufmerksam zu machen.

Die Autorin: Katharina Schmidl

Katharina Schmidl arbeitet seit 2021 bei der Württembergischen Versicherung als Content Marketing Managerin. Ihre Leidenschaft für Content hat sie während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften entdeckt und seitdem in verschiedenen Positionen in Marketing und Kommunikation eingesetzt.

Eine wirklich kreative Art und Weise, um für den guten Zweck Geld zu sammeln.

Katharina Schmidl Autorin Württembergische Blog

Katharina Schmidl

Redakteurin württgemacht Blog

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