• Hey KI, was passiert eigentlich, wenn du falsch liegst?
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Hey KI, was passiert eigentlich, wenn du falsch liegst?

28.06.2023 - „Hallo ChatGPT. Wenn ein Unternehmen eine Fehlentscheidung aufgrund einer Aussage von dir treffen würde, wäre der resultierende Schaden in einer Cyber-Versicherung abgedeckt?“

Lesedauer: 4 Minuten

Was geschieht, wenn ChatGPT sich irrt?

Die künstliche Intelligenz (KI) namens ChatGPT ist in aller Munde. Viele Menschen haben sich schon in einer Unterhaltung mit dem Roboter versucht und überraschend feingeistige Antworten auf ihre Fragen erhalten – Ausnahmen bestätigen die Regel. #württgemacht macht die Probe aufs Exempel und hat der KI die oben einleitende Frage gestellt.

Das antwortet die Maschine:

  • "Es ist unwahrscheinlich, dass eine Cyber-Versicherung Schäden deckt, die durch Entscheidungen verursacht werden, die aufgrund von Aussagen von mir getroffen wurden. Cyber-Versicherungen decken normalerweise Schäden ab, die durch Hackerangriffe, Datenverlust oder Systemausfälle verursacht werden. Es ist wichtig zu beachten, dass jede Versicherungspolice ihre eigenen Bedingungen, Abdeckungen und Ausschlüsse hat, und es wäre daher ratsam, die genauen Bedingungen Ihrer bestehenden Policen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie die gewünschte Abdeckung haben."

Von dieser sehr dezidierten, vorsichtigen Antwort waren wir positiv überrascht. Klar ist natürlich: Kein Unternehmer würde eine Entscheidung allein auf Basis der Empfehlung einer KI treffen, sei sie noch so innovativ.

So ordnen unsere Fachexperten für Cyber-Sicherheit die Antwort ein:

  • "Die Antwort ist verblüffend genau. In der Tat ist es nicht möglich, dass Cyber-Versicherungen derzeit diesen Schaden decken, da es sich per Definition natürlich nicht um einen Cyber-Angriff handelt. In diesem Fall läge eher eine Art bewusst herbeigeführter „Beratungsleistung“ durch den Chatbot vor. Die hypothetische Konsequenz wäre eine ganz neue Art von kuriosem Haftpflicht-Schaden, entstanden aus der falschen Beratung durch die KI-Lösung. Würde ein solcher Fall jemals eintreten, läge der Schlüssel zur Antwort in der Geschäftsbeziehung zwischen Hersteller der KI und der „fragenden“ Firma. Hierzu sind jedoch in Zukunft noch eine Vielzahl an Fragen und Details zu klären."

Künstliche Intelligenz ist (noch?) kein Unternehmensberater

Wir danken unseren Fachexperten für die Einschätzung dieses kuriosen Beispiels – und verweisen noch einmal darauf, dass die aktuell so viel Staub aufwirbelnden Chatbots und künstlichen Intelligenzen ganz sicher keine Unternehmensberater sind, auf die Geschäftsführer, Inhaber & Gründer sich verlassen können. Nun ja; zumindest sind sie das noch nicht!

Der Autor: Johannes Traub

Johannes Traub arbeitet seit Juni 2019 bei der Württembergischen Versicherung und kümmert sich um alles, was sich Content nennen darf. Mit seiner Erfahrung in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Marketing sowie im Journalismus sorgt er dafür, dass die Inhalte der Württembergischen so viel klare Kante zeigen wie ihr Slogan.

Hey ChatGPT, verhalte dich wie der Content Manager einer Versicherung und schreibe mir einen spannenden Blogbeitrag über...

Johannes Traub, Redakteur Blog Württembergische

Johannes Traub

Redakteur württgemacht Blog

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