Quad-Arten & Unterschied zwischen Quad, ATV, UTV & Co.

ATV, UTV, Side-by-Side: Es gibt eine Vielzahl an Bezeichnungen für unterschiedliche Quad-Fahrzeuge. Doch was ist eigentlich was? Wir geben Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Arten.

Lesedauer: 5 Minuten

  • Quad-Arten & Unterschied zwischen Quad, ATV, UTV & Co.: Paar mit dem Quad im Gelände unterwegs

Was ist ein Quad?

Woher kommt der Begriff Quad?

Laut Duden ist ein Quad ein „motorradähnliches Fahrzeug mit vier Rädern“. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen von „quattuor“, was vier bedeutet. Auch im Englischen kann man eine Namensverwandtschaft erkennen: „quadruplets“ sind Vierlinge. Daran lässt sich die große Gemeinsamkeit erkennen: Vier Räder muss das Fahrzeug haben, um als Quad durchzugehen. Doch Pkw haben genauso viele Räder, wo ist da der Unterschied? Ein Quad hat eine Sitzbank für zwei, selten auch drei Personen, die meist hintereinander sitzen. Der Sitz bzw. die Sitze haben meist eine Sattelform und gelenkt wird mit einer Lenkstange, wie sie auch bei einem Motorrad üblich ist.

Das Wichtigste auf dieser Seite:

Das bietet ein QuadQuad-ArtenUnterschied Quad & ATVHäufige Fragen

Das bietet Ihnen ein Quad

Vorteile von Quads

Quads bieten eine hohe Fahrdynamik und machen daher für viele Spaß beim Fahren. Vor allem im Gelände kann man mit den Fahrzeugen gut vorankommen. In der Land- oder Forstwirtschaft werden die Fahrzeuge häufig aufgrund ihrer geringen Größe eingesetzt. Mit einem ATV kommt man besser an Stellen, die mit größeren Zugmaschinen nicht erreicht werden können.

Nachteile von Quads

Für ungeübte Fahrer kann das Fahren zunächst eine größere Herausforderung sein. Quads sind häufig mit Ballonreifen ausgestattet, die mit nur wenig Druck fahren. Dadurch sprechen die Reifen nur indirekt auf das Lenkmanöver an, was zu Zeitverzögerungen beim Fahren führen kann. Daher ist das Lenken meist zunächst ungewohnt. Außerdem haben Quads einen hohen Schwerpunkt. Kommt dies alles auf einer schmalen Spur zusammen, kann das Fahrgerät kippen. Daher ist Fahrtraining besonders wichtig, vor allem wenn man damit für längere Strecken auf der asphaltierten Straße unterwegs sein möchte.

Unabhängig davon, wie erfahren Sie beim Quad-Fahren sind, sollten Sie auf die passende Schutzkleidung achten. Ein Helm ist Pflicht. Festes Schuhwerk sowie langärmelige Jacken und langbeinige Hosen sollten mindestens getragen werden. Noch besser ist eine Schutzausrüstung ähnlich wie beim Motorrad. Mit einer Motorradbekleidung-Versicherung können Sie diese sogar bei Unfällen oder Zusammenstößen mit Tieren absichern.

Welche Arten von Quads gibt es?

Äußerlich sehen sich einige der Gefährte sehr ähnlich, doch im Detail unterscheiden sie sich. Wir geben Ihnen eine Übersicht über die verschiedenen Quad-Arten und erklären, wo die Unterschiede liegen.

Das Sport-Quad

Vier Räder, ein Sitz in Form eines Sattels, Lenkstange wie ein Motorrad und gerne ein brandheißer Look: Das Sport-Quad ist wahrscheinlich der Vertreter seiner Art, an den man zuerst denkt, wenn der Name fällt. In vielen Ausführungen und PS-Stärken erhältlich.

4x4-Quad

Üblicherweise sind Quads mit Hinterradantrieb ausgestattet. Es gibt aber auch Versionen mit Allradantrieb. Diese 4x4-Quads sind besonders für unwegsames Gelände geeignet oder wenn schwere Lasten damit gezogen werden sollen. Häufig können Sie den 4x4-Antrieb auch zuschalten, wenn er notwendig ist, ansonsten fährt das Fahrzeug mit Hinterradantrieb.

4x4-Quads im Gelände unterwegs

ATV: Das All-Terrain-Vehicle

Der "professionelle" Bruder des Sportquads verfügt zumeist über einen Allradantrieb, eine Differentialsperre und ist für die Nutzung in Land- und Forstwirtschaft geeignet. Das All-Terrain-Vehicle ist nicht auf vier Räder beschränkt: Es gibt auch Varianten mit sechs oder nur drei Rädern.

SSV: Das Side-by-Side-Vehicle

Hier verlassen wir nicht nur optisch die Nähe zum Motorrad: Das SSV ist ein All-Terrain-Vehicle mit zwei meist überdachten, nebeneinander angeordneten Sitzen und einem Lenkrad auf der Fahrerseite. Hinter den Sitzen findet sich eine Ladefläche. Außerdem hat das SSV Pedale wie ein Auto.

UTV: Das Utility-ATV

Als UTV werden Side-by-Side-Vehicles bezeichnet, bei denen der Nutzwert im Vordergrund steht. Kippbare Ladeflächen, Seilwinden, mehr Stauraum: Hier sind viele Modifikationen für die Land- oder Forstwirtschaft denkbar.

Der Buggy

Faktisch ein Side-by-Side-Vehicle, gesellt sich der freche Buggy hier zu seiner Verwandtschaft. Seinen Siegeszug über die Sanddünen kalifornischer Strände trat er bereits in den 1960er Jahren an, damals noch tatsächlich als umgebauter "Bug" – also VW Käfer. Unter dem Sammelbegriff "Buggy" tummelt sich eine bunte Gruppe an Vehikeln, auch "Sandrails", die aus geschweißten Rohrrahmen bestehen und perfekt sind, durch Sandwüsten zu brettern, gehören hierzu.

Buggy: Side-by-Side-Vehicle

Renn-Quad

Ein Renn- oder Racing-Quad ist für besonders hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Es wird vor allem für Wettbewerbe im Quad-Rennsport genutzt und ist für den „Normalverbraucher“ ungeeignet. Die Rennfahrzeuge haben im Namen häufig ein „R“ integriert und verfügen meist über 450 cm³ (cc oder ccm). Es gibt im Extremfall jedoch auch Quads mit bis zu 1.000 cm³ .

Elektro-Quad

Nicht nur in Pkw oder in Roller werden immer häufiger Elektroantriebe eingebaut. Auch Quads gibt es mittlerweile mit Elektromotor. Allerdings sind diese Quads häufig für Kinder oder Jugendliche gebaut, es gibt nicht viele Angebote auf dem Markt für Erwachsene. Die Leistung des Elektro-Quads ist abhängig von der Wattzahl, sie können jedoch leistungsstark sein und eine hohe Reichweite haben. Hohe Belastungen, wie sie zum Beispiel bei starken Beschleunigungen auftreten, wirken sich jedoch auf die Akkulaufzeit aus.

Pocket-Quad

Pocket-Quads sind die Miniversionen der Originale. Anfangs waren die kleinen Fahrzeuge hauptsächlich für Kinder gemacht. Doch immer mehr Erwachsene finden Gefallen an den Pocket-Quads. Daher gibt es immer leistungsstärkere Modelle, deren Bauart auch für ausgewachsene Menschen geeignet ist. Während die Versionen für Kinder meist mit einem Zwei-Takt-Motor ausgestattet sind, verfügen die Erwachsenenmodelle häufig über einen Vier-Takt-Motor. Pocket-Quads sind nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen, es gilt dennoch stets Helmpflicht. Auch auf ausreichende Sicherheitsbekleidung sollten Sie achten, denn das Fahren eines Pocket-Quads bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich und ist nicht zu unterschätzen.

Kinder-Quad

Kinder-Quads sind zwar genauso wie Pocket-Quads kleinere Versionen, jedoch werden diese kleinen Fahrzeuge nur von Kindern gefahren. Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben ab wie viel Jahren ein solches Fahrzeug gefahren werden darf, das hängt ganz vom Entwicklungsstand Ihres Nachwuchses ab. Kinder-Quads haben keine Straßenzulassung und dürfen daher nur auf Privatgelände gefahren werden. Achten Sie auch hier auf eine gute Schutzbekleidung für Ihre Kinder, ein Helm ist Pflicht! Sie haben deutlich weniger Leistung als die Quads für Erwachsene, viele Kinder-Quads werden auf maximal 10 km/h gedrosselt. Für ältere Kinder oder Jugendliche gibt es Quads mit mehr Leistung.

Kind im Kinder-Quad unterwegs

Übrigens: Ab 16 Jahren kann Ihr Nachwuchs dann mit einem Führerschein der Klasse AM („Rollerführerschein“) auch auf öffentlichen Straßen unterwegs sein. Dafür benötigt es ein zugelassenes Quad mit maximal 50 Kubikzentimeter Hubraum und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h sowie eine Quad-Versicherung.

Unsere Aufzählung zeigt, dass die einzige Gemeinsamkeit einiger Modelle dieses Kraftfahrzeugs in der Anzahl der Räder liegt. Das Motorrad – vom lässigen Chopper zur bissigen Enduro – fällt als Zweirad demnach nicht in diese Kategorie

Was ist der Unterschied zwischen einem Quad und einem ATV?

Was ist denn nun der Unterschied zwischen den beiden wichtigsten Flitzern? Ein Quadricycle ist schlicht und einfach ein "Vierrad". Den großen Unterschied machen die kleinen Details und die Nutzung des Gefährts aus.

QuadATV

Verwendung

Freizeit

Vorrangig gewerbliche Nutzung

Antrieb

Meistens Hinterradantrieb

Meistens Allradantrieb

Ausstattung

Sportlich gering, auf Fahrvergnügen ausgelegt, oft keine Differentialsperre

Anhängerkupplung, mehr Stauraum, Differentialsperre und Rückwärtsgang. Häufig eingebaute Sonderausstattung, abhängig vom Betrieb

Räder

Immer vier

Für gewöhnlich vier Räder, manchmal auch drei oder sechs

Zulassung

Kleine Quads unter 50 ccm³ brauchen eine Versicherungsplakette und sind fahrbar mit Führerscheinklasse AM. Höher motorisiert mit Pkw-Fahrerlaubnis und Fahrzeug-Haftpflicht fahrbar

Meistens Zulassung als LOF, fahrbar mit Auto-Führerschein

Gewicht

Durchschnittlich zwischen 80 kg und 230 kg

Durchschnittlich zwischen 130 kg und 350 kg

Offene Fragen? Unsere Berater helfen Ihnen gerne weiter.

Häufige Fragen

Wissenswertes zu Quads

Wir geben Ihnen hier die Antworten auf die häufigsten Fragen. Wenn dann noch nicht alles geklärt ist, wenden Sie sich gerne an einen unserer Berater.

  • Sie müssen einen Verbandskasten dabei haben, sofern Ihr Fahrzeug nicht als Zugmaschine im land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb zugelassen ist.

  • Das Mitführen eines Warndreiecks ist immer verpflichtend. Seit 2014 müssen Sie auch eine Warnweste dabei haben, wenn Ihr Quad als Pkw oder land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschine zugelassen ist.

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