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Gesundheit

Parodontitis-Behandlung: Kosten, Ablauf & Erstattung durch die Versicherung

Eine Parodontitis kann zu Zahnverlust führen und das Risiko für andere gesundheitliche Probleme erhöhen. Es ist daher wichtig, bei den ersten Symptomen aktiv zu werden. Was Sie bei einer Parodontitis-Behandlung erwartet, erfahren Sie hier.

Lesedauer: 9 Minuten

  • Das Wichtigste in Kürze

    • Eine Parodontitis ist eine chronische Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats und kann schlimmstenfalls zu Zahnverlust führen.
    • Der Auslöser eine Parodontitis ist meist unzureichende Mundhygiene, aber auch genetische Veranlagungen oder Rauchen spielen eine Rolle.
    • Eine Parodontitis-Behandlung kann mehrere hundert bis über tausend Euro kosten. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt diese Kosten unter bestimmten Voraussetzungen.
    • Moderne, ergänzende Behandlungsmethoden z. B. mit Laser müssen selbst gezahlt werden. Eine private Zahnzusatzversicherung kann diese Kosten jedoch deutlich reduzieren oder sogar komplett übernehmen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Ursachen für eine Parodontitis?So wird eine Parodontitis behandeltRisiken und KomplikationenVorsorge: Wie kann man Parodontitis vorbeugen?Wie viel kostet eine Parodontitis-Behandlung?Parodontitis-Behandlung Kostenübernahme und KostenerstattungDie Zahnzusatzversicherung der WürttembergischenHäufige Fragen

Definition: Was ist eine Parodontitis?

Parodontitis, oft fälschlicherweise als Parodontose bezeichnet, ist eine weit verbreitete, chronische Entzündung des Zahnhalteapparats. Auch wenn dieses Wort sehr ungewöhnlich klingt, steckt etwas relativ Einfaches dahinter. Der Zahnhalteapparat hält unsere Zähne fest im Kieferknochen und besteht aus Zahnfleisch, Zahnzement, den Fasern, die den Zahn mit dem Knochen verbinden, und dem Kieferknochen selbst.

Die Erkrankung wird primär durch bakterielle Zahnbeläge (Plaque) verursacht. Wenn diese Beläge nicht gründlich entfernt werden, verhärten sie sich zu Zahnstein. Bakterien in diesen Belägen produzieren Toxine, die eine Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis) auslösen. Bleibt diese unbehandelt, breitet sich die Entzündung tiefer aus und führt zum allmählichen Abbau des Zahnhalteapparats. Die Folge: Zahnfleischrückgang, Bildung von Zahnfleischtaschen und schließlich der Abbau des Kieferknochens, was die Zähne lockert und letztendlich zum Zahnausfall führen kann. Darüber hinaus können die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere Gesundheitsprobleme erhöhen. Eine frühzeitige Behandlung ist daher entscheidend.

Was ist der Unterschied zu Parodontose?

Der Begriff Parodontose wird im Volksmund häufig synonym mit Parodontitis verwendet. In der Zahnmedizin gibt es jedoch einen wichtigen Unterschied:

  • Parodontitis beschreibt eine aktive, entzündliche Erkrankung. Das Suffix „-itis“ steht in der Medizin für eine Entzündung.
  • Parodontose hingegen bezeichnet einen nicht-entzündlichen, degenerativen Prozess, der früher zur Erklärung des Zahnfleischrückgangs genutzt wurde. Da die heute bekannte Erkrankung jedoch immer auf eine Entzündung zurückzuführen ist, wird in der modernen Zahnmedizin fast ausschließlich der Begriff Parodontitis verwendet.

Was sind Ursachen für eine Parodontitis und wann ist eine Behandlung notwendig?

Parodontitis entsteht nicht von heute auf morgen. Sie ist das Ergebnis eines Zusammenspiels verschiedener Faktoren. Die Hauptursache sind die bereits erwähnten Bakterien in den Zahnbelägen.

Risikofaktoren für eine Parodontitis

Die Entstehung einer Parodontitis wird durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt:

  • Mangelhafte Mundhygiene: Die Hauptursache, da sich Plaque und Zahnstein ungehindert ansammeln können.
  • Rauchen: Raucher haben ein deutlich höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken, da Rauchen die Durchblutung des Zahnfleischs verschlechtert und die Immunabwehr schwächt.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko erhöhen.
  • Systemische Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können das Immunsystem schwächen und eine Entzündung begünstigen.
  • Stress: Chronischer Stress kann die Immunantwort negativ beeinflussen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung das Zahnfleischwachstum fördern oder die Speichelproduktion reduzieren.

Symptome einer Parodontitis

Die Symptome einer Parodontitis entwickeln sich oft schleichend. Achten Sie auf folgende Anzeichen, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen:

  • Zahnfleischbluten
  • Gerötetes, geschwollenes oder schmerzempfindliches Zahnfleisch
  • Zahnfleischrückgang
  • Mundgeruch
  • Eiterbildung
  • Lockerung der Zähne

Wie wird eine Parodontitis diagnostiziert?

Ihr Zahnarzt kann eine Parodontitis durch eine gründliche Untersuchung feststellen. Ein wichtiger Teil davon ist die Messung der sogenannten Zahnfleischtaschen. Dabei wird mit einer speziellen Sonde der Abstand zwischen Zahnfleischrand und Zahn gemessen. Eine Tiefe von mehr als 3,5 mm weist auf eine Parodontitis hin. Zusätzlich werden oft Röntgenbilder angefertigt, um den Zustand des Kieferknochens zu beurteilen.

Was sind die Folgen einer nicht behandelten Parodontitis?

Eine unbehandelte Parodontitis kann verheerende Folgen haben:

  • Zahnverlust: Die fortschreitende Zerstörung des Zahnhalteapparats führt unweigerlich dazu, dass die Zähne ihren Halt verlieren und ausfallen.
  • Allgemeingesundheitliche Risiken: Die Bakterien und Entzündungsstoffe können über die Blutbahn in den Körper gelangen. Dies kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall), Diabetes mellitus, rheumatoide Arthritis und sogar Frühgeburten erhöhen.
  • Ästhetische Beeinträchtigung: Zahnfleischrückgang und die Veränderung der Zahnstellung beeinträchtigen das Aussehen des Gebisses.

Ist Parodontitis heilbar?

Parodontitis ist eine chronische Erkrankung und im eigentlichen Sinne nicht heilbar. Allerdings kann eine professionelle Parodontitis-Behandlung die Entzündung stoppen und den Zustand stabilisieren. Das Ziel der Therapie ist es, die Bakterienlast zu reduzieren und das Fortschreiten des Knochenabbaus zu verhindern. Regelmäßige Nachsorge ist entscheidend, um den Behandlungserfolg langfristig zu sichern.

So wird eine Parodontitis behandelt: Ablauf und Dauer

Die Behandlung zielt darauf ab, die bakteriellen Beläge und den Zahnstein sowohl oberhalb als auch unterhalb des Zahnfleischrandes zu entfernen, die Entzündung zu bekämpfen und so den Zahnhalteapparat zu stabilisieren.

Behandlungsablauf

Vorbereitende Phase (Initialtherapie)

  • Diagnose und Aufklärung: Ihr Zahnarzt erstellt eine genaue Diagnose und klärt Sie über die Erkrankung, die notwendigen Maßnahmen und die Kosten auf.
  • Verbesserung der Mundhygiene: In dieser Phase lernen Sie, wie Sie Ihre Zähne und Zahnzwischenräume optimal reinigen, um die Bakterienbelastung selbst zu reduzieren.
  • Professionelle Zahnreinigung (PZR): Grobe Beläge und Zahnstein werden entfernt, um die Ausgangssituation zu verbessern.

Spezielle Behandlungsmaßnahmen (Hauptbehandlung)

  • Geschlossene Behandlung: Bei mäßig tiefen Zahnfleischtaschen (unter 5-6 mm) werden die Wurzeloberflächen unter lokaler Betäubung mit speziellen Instrumenten gereinigt (Subgingivale Therapie). Das entzündete Gewebe in den Taschen wird entfernt, ohne das Zahnfleisch aufzuschneiden.
  • Offene Behandlung (chirurgisch): Bei sehr tiefen oder schwer zugänglichen Zahnfleischtaschen wird das Zahnfleisch vorsichtig geöffnet. So kann der Zahnarzt die Wurzeloberflächen direkt einsehen und gründlich von Belägen und entzündetem Gewebe befreien. Anschließend wird das Zahnfleisch wieder vernäht.

Nachsorge und Erhaltungstherapie (UPT)

Nach der Hauptbehandlung ist eine regelmäßige Nachsorge entscheidend. Die sogenannte unterstützende Parodontitistherapie (UPT) dient dazu, den Behandlungserfolg langfristig zu sichern. In regelmäßigen Abständen (in der Regel alle 3-6 Monate) werden die Zähne erneut professionell gereinigt und der Zustand des Zahnhalteapparats kontrolliert.

Wie lange dauert die Behandlung?

Der gesamte Ablauf kann sich über mehrere Monate hinziehen. Die einzelnen Termine sind jedoch meist überschaubar.

  • Erster Termin (Diagnose): Messung der Taschentiefen, Erstellung eines Behandlungsplans.
  • Vorbereitende Termine: Ein bis zwei Termine für die Mundhygieneinstruktion und eine professionelle Zahnreinigung.
  • Hauptbehandlung: Je nach Schweregrad und Anzahl der betroffenen Zähne können ein oder mehrere Termine notwendig sein.
  • Nachbehandlung: Die regelmäßige unterstützende Parodontitistherapie beginnt drei bis sechs Monate nach der Hauptbehandlung und sollte idealerweise lebenslang fortgesetzt werden.

Wie lange dauert die Heilung?

Nach einer Parodontitis-Behandlung beginnt eine Phase der Heilung und Regeneration, die von Tagen bis zu mehreren Monaten dauern kann. Für einen langfristigen Erfolg ist jedoch eine konsequente und lebenslange Nachsorge durch regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und exzellente Mundhygiene zu Hause entscheidend.

Ist eine Parodontitis-Behandlung schmerzhaft?

Dank moderner Anästhesie-Techniken ist die Parodontitis-Behandlung in der Regel nicht schmerzhaft. Die Hauptbehandlung erfolgt unter lokaler Betäubung. Es ist normal, dass es nach dem Eingriff zu leichten Schmerzen, Schwellungen oder einer erhöhten Empfindlichkeit der Zähne kommen kann. Diese Beschwerden lassen sich jedoch mit gängigen Schmerzmitteln gut kontrollieren.

Weitere Behandlungsmethoden einer Parodontitis

Wie bereits erwähnt sind die geschlossene oder die offene Behandlung der Standard bei einer Parodontitis. Daneben gibt es noch folgende Möglichkeiten:

Laserbehandlung

Der Laser kann als unterstützende Maßnahme zur herkömmlichen Therapie eingesetzt werden. Das energiereiche Licht des Lasers kann Bakterien in den Zahnfleischtaschen abtöten und so die Entzündung reduzieren. Die Laserbehandlung gilt als schmerzarm, ist aber keine Kassenleistung.

Plasmabehandlung

Bei dieser Methode wird ein kaltes Plasma in die Zahnfleischtaschen eingebracht, um Bakterien abzutöten. Auch diese Methode dient zur Unterstützung und ist in der Regel eine Privatleistung.

Antibiotika-Behandlung

Je nach Bakterienspektrum kann eine Parodontitis-Behandlung durch die Gabe von Antibiotika ergänzt werden. Dies kann in Form von Tabletten oder als lokales Medikament direkt in die Zahnfleischtaschen erfolgen. Vor der Gabe von Antibiotika wird oft eine Keimbestimmung durchgeführt, um das passende Präparat zu wählen. Die systemische Einnahme von Antibiotika wird von den gesetzlichen Kassen übernommen, während die lokale Anwendung oft eine private Zusatzleistung ist.

Parodontitis heilen mit Ölkur

Die sogenannte Ölkur (Ölziehen) ist eine naturheilkundliche Methode, die unterstützend zur Mundhygiene eingesetzt wird. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Beweise, dass Ölziehen eine bestehende Parodontitis heilen kann. Es kann höchstens dazu beitragen, die Bakterienbelastung im Mundraum zu reduzieren. Eine professionelle Behandlung kann dadurch nicht ersetzt werden.

Risiken und Komplikationen einer Parodontitis-Behandlung

Wie bei jedem medizinischen Eingriff können auch bei der Parodontitis-Behandlung Risiken und Komplikationen auftreten:

  • Vorübergehende Schmerzempfindlichkeit: Nach der Behandlung können die Zähne empfindlicher auf Hitze, Kälte oder Süßes reagieren.
  • Zahnfleischrückgang: Da das entzündete und geschwollene Gewebe abheilt, kann das Zahnfleisch etwas zurückgehen.
  • Blutungen oder Infektionen: Seltene Komplikationen können Blutungen oder Infektionen sein.

Nachsorge: Was gibt es nach der Behandlung zu beachten?

Nach der Behandlung ist die richtige Nachsorge entscheidend für den langfristigen Erfolg.

  • Mundhygiene: Setzen Sie die vom Zahnarzt erlernten Techniken konsequent fort. Reinigen Sie Zähne und Zwischenräume zweimal täglich sorgfältig.
  • Ernährung: Verzichten Sie in den ersten Tagen auf harte, scharfe oder sehr heiße Speisen.
  • Mundspülung: Verwenden Sie nach Anweisung Ihres Zahnarztes eine antibakterielle Mundspülung.
  • Kontrolluntersuchungen: Nehmen Sie alle Termine zur unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) wahr.

Vorsorge: Wie kann man Parodontitis vorbeugen?

Vorsorge ist der beste Weg, um Parodontitis zu vermeiden. Dazu gehört:

  • Sorgfältiges Zähneputzen: Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta.
  • Zahnseide und Interdentalbürsten nutzen: Reinigen Sie täglich die Zahnzwischenräume, da sich hier die meisten Bakterien ansammeln.
  • Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen: Gehen Sie zweimal jährlich zur zahnärztlichen Kontrolle.
  • Professionelle Zahnreinigung (PZR): Lassen Sie mindestens einmal jährlich eine PZR durchführen, um harte Beläge zu entfernen, die Sie selbst nicht erreichen können.
  • Zahnzusatzversicherung abschließen: Eine gute Zahnzusatzversicherung trägt oft die Kosten für die PZR und kann im Ernstfall hohe Kosten bei einer Parodontitis abdecken.

Wie viel kostet eine Parodontitis-Behandlung?

Die Kosten für eine Parodontitis-Behandlung sind von verschiedenen Faktoren abhängig und können stark variieren.

Kostenfaktoren einer Parodontitis-Behandlung

  • Schweregrad der Erkrankung: Je fortgeschrittener die Parodontitis, desto aufwendiger und teurer ist die Behandlung.
  • Anzahl der betroffenen Zähne: Die Kosten richten sich nach der Anzahl der Zähne, die behandelt werden müssen.
  • Gewählte Behandlungsmethoden: Sind moderne Behandlungsmethoden (z. B. Laser, regenerative Chirurgie) ergänzend erwünscht, müssen deren Kosten selbst getragen werden.
  • Honorar des Zahnarztes: Zahnärzte können ihre Honorare innerhalb eines bestimmten Rahmens festlegen.

Beispielkosten für eine Parodontitis-Behandlung

Eine komplette Parodontitis-Behandlung kann, je nach Umfang, mehrere hundert bis über tausend Euro kosten.

Zusätzliche Maßnahmen können kosten:

  • Laserbehandlungen: pro Zahn zwischen 10 und 25 €, bei einer Behandlung des gesamten Gebisses bis zu 400 €
  • Lokale Antibiotikatherapie: pro Zahn etwa 90 €, jeder weitere etwa 55 €
  • Antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT): pro Zahn etwa 14 €
  • Knochenaufbau: zwischen 500 und 1.800 €
  • Zahnfleischtransplantation: zwischen 60 und 150 €

Generell gilt: die GKV übernimmt die Kosten für eine Parodontitis-Behandlung erst ab einer Taschentiefe von 3,5 mm. Soll davor schon eine Behandlung durchgeführt werden, werden die Kosten nicht von der GKV abgedeckt.

Wie kann man bei einer Parodontitis-Behandlung Kosten sparen?

Die beste Möglichkeit, bei einer Parodontitis-Behandlung Kosten zu sparen, ist eine konsequente Vorsorge, um die Erkrankung gar nicht erst entstehen zu lassen. Im Falle einer Erkrankung ist eine gute Zahnzusatzversicherung der effektivste Weg, den Eigenanteil zu minimieren.

Parodontitis-Behandlung Kosten­über­nahme und Kosten­erstattung: Gesetz­liche Kranken­versicherung im Vergleich zur Zahn­zusatz­versicherung

Zahlt die gesetzliche Kranken­kasse (GKV) die Paro­don­titis-Behand­lung?

Ja, die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) übernehmen die Kosten für die Parodontitis-Behandlung unter bestimmten Voraussetzungen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

  • Diagnose: Die Parodontitis muss mittels Parodontalem Screening-Index (PSI) diagnostiziert und als behandlungsbedürftig eingestuft werden. Ab einer Zahnfleisch-Taschentiefe von 3,5 mm werden die Kosten von der GKV übernommen.
  • Heil- und Kostenplan: Der Zahnarzt muss einen Heil- und Kostenplan erstellen, der von der Krankenkasse genehmigt werden muss.

Die GKV übernimmt in der Regel die Kosten für die Standardtherapie (geschlossene und offene Behandlung) sowie für die Nachsorge (UPT).

Wann ist eine Parodontitis-Behandlung keine Kassen­leistung?

  • Erweiterte Diagnostik: Kosten für Keimbestimmungen oder Gentests werden nicht übernommen.
  • Moderne Behandlungsmethoden: Zusatzleistungen wie Laser- oder Plasmabehandlungen sind in der Regel keine Kassenleistungen.
  • Regenerative Verfahren: Maßnahmen zum Wiederaufbau von Knochen oder Gewebe sind oft private Leistungen.
  • Geringe Taschentiefe: Wenn die Zahnfleischtaschen weniger als 3,5 mm tief sind, werden die Kosten der Parodontalbehandlung nicht von der GKV übernommen.
  • Behandlung an Implantaten: Parodontalbehandlungen rund um Zahnimplantate (Periimplantitis-Therapie) sind immer Privatleistungen.

Wie hoch ist der Eigenanteil bei einer Parodontitis-Behandlung?

Der Eigenanteil kann, trotz der Kostenübernahme durch die GKV, beträchtlich sein. Er entsteht hauptsächlich durch:

  • Zusatzleistungen: Die (anteiligen) Kosten für die professionelle Zahnreinigung, die vor der eigentlichen Behandlung oft notwendig ist, sowie für ergänzende moderne, nicht von der Kasse bezahlte Methoden.
  • Honorar: Bei der Berechnung des Honorars nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) können Kosten entstehen, die über den GKV-Satz hinausgehen.

Welchen Anteil übernimmt die Zahn­zusatz­versich­erung?

Eine gute Zahnzusatzversicherung schließt die Versorgungslücke zwischen Kassenleistung und den tatsächlichen Kosten. Sie erstattet in der Regel einen Großteil oder sogar die gesamten Kosten für hochwertige Parodontitis-Behandlungen, die von der GKV nicht übernommen werden. Dazu gehören oft:

  • Professionelle Zahnreinigung (PZR)
  • Erweiterte Diagnostik (Keimbestimmung)
  • Ergänzende moderne Behandlungsmethoden (Laser, Plasmabehandlung)
  • Regenerative Verfahren (Knochenaufbau)

Die Zahnzusatzversicherung der Württembergischen

Die Württembergische Versicherung bietet verschiedene Tarife an, die je nach gewähltem Schutz eine hohe Erstattung für zahnmedizinische Behandlungen, einschließlich der Parodontitis-Behandlung, vorsehen.

Das erstattet die Zahn­zusatz­versich­erung der Württem­bergischen Versich­erung bei Paro­don­titis

Die Zahnzusatzversicherung der Württembergischen kann je nach Tarif bis zu 100 % der Kosten für die Parodontitis-Behandlung erstatten, abzüglich der Vorleistung der gesetzlichen Krankenkasse. Dies gilt oft auch für moderne und privatärztliche Zusatzleistungen, die von der Kasse nicht übernommen werden.

Beispielrechnung für die Erstattung einer Parodontitis mit der Zahnzusatzversicherung der Württembergischen Versicherung

Parodontitis1

Rechnungsbetrag

1.500 € - 2.000 €

Anteil, den die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt

0 €

Eigenanteil ohne private Absicherung

1.500 € - 2.000 €

Eigenanteil mit ZahnSchutz Kompakt

0 €

Eigenanteil mit ZahnSchutz Komfort

0 €

Eigenanteil mit ZahnSchutz Premium

0 €

1 sofern keine Kassenleistung

Unterschied zu anderen Zahnbehandlungen

Ziel einer Parodontitis-Behandlung ist der Zahnerhalt bzw. der Erhalt der Mundgesundheit. Ist der Zahn jedoch nicht mehr zu retten, werden Zahnersatzmaßnahmen wie Zahnbrücken oder Zahnimplantate notwendig. Die Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede:

  • Zahnbrücke

    Was ist das?

    Eine Zahnbrücke ist die Überkronung benachbarter Zähne, dazwischen steht ein festsitzender Zahnersatz.

    Einsatzgebiet:

    Zahnersatz

    Haltbarkeit:

    10 bis 15 Jahre

    Kosten (ca.):

    800 € bis 3.500€

    Behandlungsdauer:

    1 bis 3 Wochen

    Invasivität:

    Mittel (Beschleifen gesunder Zähne nötig)

    Mehr zu Zahnbrücken
  • Zahnimplantat

    Was ist das?

    Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel mit einer darüber befestigten Zahnkrone. Es ersetzt komplett fehlende Zähne.

    Einsatzgebiet:

    Zahnersatz

    Haltbarkeit:

    10 bis über 20 Jahre

    Kosten (ca.):

    2.000 € bis 4.000 € je Zahn

    Behandlungsdauer:

    Mehrere Monate (inkl. Einheilzeit)

    Invasivität:

    Hoch (chirurgischer Eingriff im Kiefer)

    Mehr zu Zahnimplantaten
  • Zahnkrone

    Was ist das?

    Eine Zahnkrone ist eine Schutzhülle für einen beschädigten Zahn. Sie kann sowohl bei stark zerstörten als auch bei aus Ästhetikgründen restaurierten Zähnen zum Einsatz kommen.

    Einsatzgebiet:

    Zahnreparatur

    Haltbarkeit:

    10 bis 15 Jahre

    Kosten (ca.):

    300 € bis 1.000 €

    Behandlungsdauer:

    Wenige Tage bis 2 Wochen

    Invasivität:

    Mittel (Zahn muss beschliffen werden)

    Mehr zu Zahnkronen
  • Zahnfüllung

    Was ist das?

    Eine Zahnfüllung stellt kariöse Zahnsubstanz wieder her. Die typischen Materialien sind Kompositfüllungen oder Füllungen aus Glasionomerzement.

    Einsatzgebiet:

    Zahnreparatur

    Haltbarkeit:

    5 bis 15 Jahre (je nach Material)

    Kosten (ca.):

    50 € bis 300 €

    Behandlungsdauer:

    Eine Sitzung

    Invasivität:

    Gering (minimalinvasiv)

    Mehr zu Zahnfüllungen
  • Zahn-Inlay

    Was ist das?

    Ein Zahn-Inlay ist eine maßgefertigte Einlagefüllung für einen beschädigten Zahn aus Keramik, Gold oder Komposit.

    Einsatzgebiet:

    Zahnreparatur

    Haltbarkeit:

    10 bis 20 Jahre (je nach Material)

    Kosten (ca.):

    300 € bis 1.000 €

    Behandlungsdauer:

    1 bis 2 Wochen (Laboranfertigung nötig)

    Invasivität:

    Mittel (Beschleifen gesunder Zähne nötig)

    Mehr zu Zahn-Inlays
  • Wurzelbehandlung

    Was ist das?

    Bei einer Wurzelbehandlung wird erkranktes Zahnmark entfernt, die Wurzelkanäle gereinigt, desinfiziert und mit dichtem Material versiegelt. So werden Zahninfektionen behoben. 

    Einsatzgebiet: 

    Zahnerhalt

    Haltbarkeit:

    10 Jahre bis lebenslang

    Kosten (ca.):

    500 € bis 2.000 €

    Behandlungsdauer:

    1 bis 3 Sitzungen

    Invasivität:

    Gering (minimalinvasiv)

    Mehr zur Wurzelbehandlung
  • Parodontitis-Behandlung

    Was ist das?

    Eine Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Zur Beseitigung der Entzündung und zum Erhalt des Zahnhalteapparates ist eine umfassende Reinigung und Therapie notwendig. 

    Einsatzgebiet: 

    Zahnerhalt/Mundgesundheit

    Haltbarkeit:

    Langfristig bei guter Mundhygiene

    Kosten (ca.):

    500 € bis 2.000 €

    Behandlungsdauer:

    1 bis 3 Sitzungen

    Invasivität:

    Mittel bis hoch (ggf. chirurgischer Eingriff)

    Mehr zur Parodontitis-Behandlung
  • Reinigung von Zahnfleischtaschen

    Was ist das?

    Plaque, Zahnstein und Bakterien werden aus den Zahnfleischtaschen entfernt, um Entzündungen zu stoppen und das Zahnfleisch zu heilen. 

    Einsatzgebiet: 

    Zahnerhalt/Mundgesundheit

    Haltbarkeit:

    Langfristig bei guter Mundhygiene

    Kosten (ca.):

    1.000 € bis 3.000 €

    Behandlungsdauer:

    Meist mehrere Sitzungen

    Invasivität:

    Mittel

    Mehr zu Zahnfleischtaschen
  • Veneers

    Was ist das?

    Zahnfarbene Verblendschalen, die meist aus ästhetischen Gründen auf die Vorderseite der Zähne geklebt werden. Bei abgebrochenen oder gesplitterten Zähnen können Veneers auch dem Zahnersatz dienen.

    Einsatzgebiet:

    Verbesserung der Ästhetik/Zahnersatz

    Haltbarkeit:

    4 bis 15 Jahre

    Kosten (ca.):

    100 € bis 2.000 € pro Zahn

    Behandlungsdauer:

    1 bis 3 Wochen

    Invasivität:

    Gering bis Mittel

    Mehr zu Veneers

Beratung

Falls Sie noch offene Fragen zur Zahnzusatzversicherung haben oder eine persönliche Beratung wünschen, wenden Sie sich gerne an uns. Die Beraterinnen und Berater der Württembergischen sind Ihr persönlicher Ansprechpartner vor Ort. Ein verlässlicher Partner, der Ihnen in allen Versicherungs- und Vorsorgefragen mit Rat und Tat zur Seite steht. Gemeinsam finden wir eine passende Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse.

  • Persönlich. Partnerschaftlich. Verlässlich.
  • Sie stehen an erster Stelle - nicht Ihre Vertragsnummer.
  • Seit fast 200 Jahren stehen wir an der Seite von Menschen und Unternehmen.

Wenden Sie sich einfach an die Ihnen bekannte Versicherungsagentur oder finden Sie hier Ihren persönlichen Ansprechpartner.

Quellen

Häufige Fragen

Unsere Antworten auf Ihre individuellen Fragen

Bei weiteren Fragen zur Parodontitis-Behandlung fragen Sie am besten Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin. Bei Fragen zur Zahnzusatzversicherungen stehen Ihnen natürlich unsere Beraterinnen und Berater stets zur Verfügung.

  • Das Hauptziel ist es, die Entzündung des Zahnhalteapparats zu stoppen, die Bakterienbelastung zu reduzieren und so den weiteren Knochenabbau zu verhindern.

  • Nein, die Behandlung wird in der Regel unter lokaler Betäubung durchgeführt und ist dank moderner Techniken weitgehend schmerzfrei.

  • Ja, eine gute Zahnzusatzversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für wichtige Zusatzleistungen wie professionelle Zahnreinigung und moderne Behandlungsmethoden, die den Behandlungserfolg sichern und den Eigenanteil erheblich senken.

  • Es wird empfohlen, mindestens einmal pro Jahr, idealerweise zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchzuführen.

  • Ja, die Württembergische Zahnzusatzversicherung zahlt je nach gewählten Paket bis zu 150 € jährlich für die professionellen Zahnreinigung. Die professionelle Zahnreinigung kann einmal oder auch mehrmals pro Jahr in Anspruch genommen werden.

  • Sie können eine Zahnzusatzversicherung abschließen. Dabei gibt es jedoch zwei Punkte zu beachten:

Gut zu wissen

Wissenswertes für Ihre Zahngesundheit

  • Zahnzusatzversicherungen sind sinnvoll für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und selbst Seniorinnen und Senioren. Wer eine Zahnbehandlung oder sogar Zahnersatz benötigt, der schützt sich mit einer Zahnzusatzversicherung vor den mitunter hohen Kosten.

  • Auf der Suche nach dem richtigen Zahn-Tarif stellen sich viele Eltern die Frage, ob es Zahnzusatzversicherungen mit Familien-Tarifen gibt. Also eine "Zahn-Allzweck-Versicherung", die für Eltern und Kids passt.

  • Auf dieser Seite erfahren Sie, ob und - wenn ja - ab wann sich eine Zahnzusatz­versicherung für Ihr Kind lohnt. Abschließen lässt sie sich früh, aber ist sie wirklich sinnvoll für den Nachwuchs?

  • Ist der Abschluss einer Versicherung noch möglich, obwohl die Zahnbehandlung bereits angeraten ist oder begonnen hat? Erfahren Sie hier, wann ein Abschluss möglich ist und was Sie tun können, wenn es bereits zu spät ist.

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