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Wenn Zähne verloren gehen – sei es durch Unfall, Erkrankungen wie Karies und Parodontitis oder altersbedingt – ist guter Rat (und Ersatz) oft teuer. Eine Zahnprothese kann die Kaufunktion und Ästhetik wiederherstellen.
Lesedauer: 10 Minuten
Aus medizinischer Sicht zählt die Zahnprothese zum herausnehmbaren Zahnersatz. Im Gegensatz zu Zahnkronen oder Zahnbrücken, die fest auf den verbliebenen Zähnen verankert sind, können Prothesen zur Reinigung herausgenommen werden. Sie können entweder einzelne fehlende Zähne (Teilprothesen) oder ganze Zahnreihen (Vollprothesen) ersetzen. Moderne Prothesen ähneln dem natürlichen Vorbild heute optisch und funktional stark.
Das primäre Ziel ist die Wiederherstellung des Gebisses.
Die häufigsten Ursachen für Zahnverlust sind:
Eine Zahnprothese ist meist dann notwendig, wenn eine festsitzende Versorgung (wie eine Brücke) nicht mehr möglich ist, weil zu wenige Pfeilerzähne vorhanden sind oder die Lücke zu groß ist.
Das Institut der Deutschen Zahnärzte erhebt mit der Deutschen Mundgesundheitsstudie regelmäßig Daten zur Zahngesundheit in Deutschland. Zu Zahnprothesen gibt es folgende Forschungsergebnisse:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einen zahnlosen Kiefer mit einer Prothese zu versorgen.
Eine Teilprothese kommt zum Einsatz, wenn noch eigene Zähne im Kiefer vorhanden sind, diese aber nicht ausreichen, um eine feste Brücke zu tragen. Die Prothese schließt die Lücke und wird an den verbleibenden Zähnen verankert.
Klammer- oder Modellgussprothesen sind die einfachste Form der Teilprothese und meist die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen. Ein Metallgerüst wird mittels gegossener Klammern an den Restzähnen befestigt.
Bei Geschiebeprothesen handelt es sich um einen kombinierten Zahnersatz. Die noch vorhandenen Zähne werden überkront. An diesen Kronen befindet sich eine feine Nut oder Rille (Matrize), in die das Gegenstück der Prothese (Patrize) exakt hineingleitet.
Der „Goldstandard“ unter den herausnehmbaren Lösungen in Deutschland. Die Haltezähne erhalten eine Primärkrone (meist aus Gold oder Zirkon). In die Prothese sind passgenaue Sekundärkronen eingearbeitet, die wie Teleskoprohre über die Primärkronen gleiten.
Wenn alle Zähne in einem Kiefer fehlen, ist eine Vollprothese (das klassische „Gebiss“) notwendig. Im Oberkiefer hält sie durch Saugkraft am Gaumen, im Unterkiefer durch Auflage auf dem Kieferkamm.
Sowohl bei Teil- als auch bei Vollprothesen kann der Halt durch Zahnimplantate, das sind künstliche Zahnwurzeln aus Titan oder Keramik, massiv verbessert werden. Davon gibt es verschiedene Varianten.
Bei Druckknopfprothesen werden auf zwei bis vier Implantaten sogenannte Locatoren gesetzt. Diese funktionieren wie Druckknöpfe und rasten in das Gegenstück der Prothese ein.
Bei Stegprothesen sind die Implantate durch einen Metallsteg miteinander verbunden. Die Prothese verfügt über eine Reiterklammer, die auf den Steg geklippt wird. Dies bietet extremen Halt gegen Kippbewegungen.
All-on-X-Prothesen sind festsitzende Zahnreihen, die auf Implantaten befestigt werden. Dabei wird auf vier („All-on-4”) oder sechs („All-on-6”) Implantaten eine komplette Zahnreihe fest verschraubt. Diese kann vom Patienten nicht herausgenommen werden. Diese Prothesen fühlen sich an wie echte Zähne.
Welche Zahnprothesen-Art verwendet wird, entscheidet der Zahnarzt gemeinsam mit Ihnen. Dabei sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:
Fehlt eine komplette Zahnreihe oder gar das gesamte Gebiss, ist eine Prothese notwendig. Dies hat Vor- und Nachteile.
Die Materialwahl hat Einfluss auf die Haltbarkeit, die Verträglichkeit (Allergien) und selbstverständlich auch auf die Kosten der Zahnprothese.
Die Kosten für Zahnprothesen variieren je nach Art erheblich: von 500 € für eine Klammerprothese für den Unterkiefer bis zu 12.000 € für eine herausnehmbare Prothese mit Implantaten.
Die Kosten setzen sich zusammen aus:
Die folgende Tabelle zeigt ungefähre Beispielkosten für verschiedene Zahnprothesen. Es handelt sich um Gesamtkosten pro Versorgung, bevor die Erstattung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und einer privaten Zahnzusatzversicherung abgezogen wird.
| Art der Zahnprothese | Geschätzte Gesamtkosten1 |
|---|---|
Klammerprothese pro Kiefer | 500 € - 900 € |
Geschiebeprothese pro Kiefer | 1.500 € - 5.000 € |
Teleskopprothese | 2.000 € - 5.000 € |
Vollprothese Unter- und Oberkiefer | 1.000 € - 1.800 € |
All-on-4 | Ab ca. 13.000 € |
Herausnehmbare Prothese auf 4 Implantaten | 8.000 € - 12.000 € |
1 Diese Schätzungen können je nach Region, Zahnarzt und Laborkosten abweichen.
Zahnersatz kann das Budget belasten. Hier sind einige Tipps, wie sich der Eigenanteil senken lässt:
Zahnprothesen können teuer sein. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nicht immer die vollen Kosten. Eine private Zahnzusatzversicherung kann die Zusatzkosten erstatten.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zahlt einen sogenannten „befundbezogenen Festzuschuss“. Das bedeutet: Für jeden Befund (z. B. „zahnloser Oberkiefer“) gibt es eine definierte „Regelversorgung“ (z. B. eine einfache Vollprothese). Davon zahlt die Kasse ca. 60 % (mit Bonusheft bis 75 %).
Wichtig: Wenn Sie sich für eine hochwertigere Versorgung entscheiden (z. B. Implantat statt einfacher Prothese), bleibt der Zuschuss der Kasse gleich niedrig. Die Mehrkosten tragen Sie zu 100 % selbst.
Ohne Zusatzversicherung liegt der Eigenanteil bei der Regelversorgung bei ca. 25-40 %. Bei hochwertigen Lösungen (Teleskope, Implantate) kann der Eigenanteil schnell auf mehrere Tausend Euro steigen, da die GKV hierfür kaum aufkommt.
Eine gute Zahnzusatzversicherung übernimmt den verbleibenden Restbetrag ganz oder teilweise. Sie reduziert den Eigenanteil drastisch und ermöglicht den Zugang zu modernen Therapien wie festsitzenden Prothesen auf Implantaten, ohne dass Sie Ihre Ersparnisse aufbrauchen müssen.
Wichtig bei Zahnprothesen:
Als "Fels in der Brandung" bietet die Württembergische Versicherung leistungsstarke Zahnzusatztarife, die Sie vor hohen Zahnarztkosten schützen.
Unsere drei ZahnSchutz-Pakete bieten folgende prozentuale Erstattung der Kosten bei Zahnprothesen an:
Mit unseren ZahnSchutz-Paketen reduziert sich Ihr Eigenanteil bei Zahnersatzmaßnahmen deutlich.
| Klammerprothese Unterkiefer | Teleskopprothese | Herausnehmbare Prothese auf 4 Implantaten | |
|---|---|---|---|
Rechnungsbetrag | 600 € | 2.500 € | 9.000 € |
Anteil, den die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt | 340 € | 340 € | 340 € |
Eigenanteil ohne private Absicherung | 260 € | 2.160 € | 8.660 € |
Eigenanteil mit ZahnSchutz Kompakt | 65 € | 540 € | 2.165 € |
Eigenanteil mit ZahnSchutz Komfort | 26 € | 216 € | 866 € |
Eigenanteil mit ZahnSchutz Premium | 0 € | 0 € | 0 € |
Der Ablauf für die Kostenklärung und Erstattung für Zahnprothesen ist standardisiert:
Tipp: Bei der Württembergischen Versicherung können Sie Ihre Zahnarztrechnung ganz einfach über das Kundenportal einreichen. Dabei profitieren Sie in der Regel von einer Bearbeitung innerhalb von 24 Stunden.
Damit Ihre Zahnprothesen lange halten (im Schnitt 5 bis 15 Jahre) und das Zahnfleisch gesund bleibt, ist Hygiene entscheidend.
Empfohlene Reinigungs- und Pflegemaßnahmen:
Zahnprothesen kommen zum Einsatz, wenn ein Kiefer fast vollständig zahnlos ist. Fehlen nur einzelne Zähne, kommen andere Zahnersatzbehandlungen in Frage. Unsere Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede:
Was ist das?
Eine Zahnbrücke ist die Überkronung benachbarter Zähne, dazwischen steht ein festsitzender Zahnersatz.
Einsatzgebiet:
Zahnersatz
Haltbarkeit:
10 bis 15 Jahre
Kosten (ca.):
800 € bis 3.500 €
Behandlungsdauer:
1 bis 3 Wochen
Invasivität:
Mittel (Beschleifen gesunder Zähne nötig)
Mehr zu ZahnbrückenWas ist das?
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel mit einer darüber befestigten Zahnkrone. Es ersetzt komplett fehlende Zähne.
Einsatzgebiet:
Zahnersatz
Haltbarkeit:
10 bis über 20 Jahre
Kosten (ca.):
2.000 € bis 4.000 € je Zahn
Behandlungsdauer:
Mehrere Monate (inkl. Einheilzeit)
Invasivität:
Hoch (chirurgischer Eingriff im Kiefer)
Mehr zu ZahnimplantatenWas ist das?
Eine Zahnkrone ist eine Schutzhülle für einen beschädigten Zahn. Sie kann sowohl bei stark zerstörten als auch bei aus Ästhetikgründen restaurierten Zähnen zum Einsatz kommen.
Einsatzgebiet:
Zahnreparatur
Haltbarkeit:
10 bis 15 Jahre
Kosten (ca.):
300 € bis 1.000 €
Behandlungsdauer:
Wenige Tage bis 2 Wochen
Invasivität:
Mittel (Zahn muss beschliffen werden)
Mehr zu ZahnkronenWas ist das?
Eine Zahnfüllung stellt kariöse Zahnsubstanz wieder her. Die typischen Materialien sind Kompositfüllungen oder Füllungen aus Glasionomerzement.
Einsatzgebiet:
Zahnreparatur
Haltbarkeit:
5 bis 15 Jahre (je nach Material)
Kosten (ca.):
50 € bis 300 €
Behandlungsdauer:
Eine Sitzung
Invasivität:
Gering (minimalinvasiv)
Mehr zu ZahnfüllungenWas ist das?
Ein Zahn-Inlay ist eine maßgefertigte Einlagefüllung für einen beschädigten Zahn aus Keramik, Gold oder Komposit.
Einsatzgebiet:
Zahnreparatur
Haltbarkeit:
10 bis 20 Jahre (je nach Material)
Kosten (ca.):
300 € bis 1.000 €
Behandlungsdauer:
1 bis 2 Wochen (Laboranfertigung nötig)
Invasivität:
Mittel (Beschleifen gesunder Zähne nötig)
Mehr zu Zahn-InlaysWas ist das?
Bei einer Wurzelbehandlung wird erkranktes Zahnmark entfernt, die Wurzelkanäle gereinigt, desinfiziert und mit dichtem Material versiegelt. So werden Zahninfektionen behoben.
Einsatzgebiet:
Zahnerhalt
Haltbarkeit:
10 Jahre bis lebenslang
Kosten (ca.):
500 € bis 2.000 €
Behandlungsdauer:
1 bis 3 Sitzungen
Invasivität:
Gering (minimalinvasiv)
Mehr zur WurzelbehandlungWas ist das?
Eine Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Zur Beseitigung der Entzündung und zum Erhalt des Zahnhalteapparates ist eine umfassende Reinigung und Therapie notwendig.
Einsatzgebiet:
Zahnerhalt/Mundgesundheit
Haltbarkeit:
Langfristig bei guter Mundhygiene
Kosten (ca.):
500 € bis 2.000 €
Behandlungsdauer:
1 bis 3 Sitzungen
Invasivität:
Mittel bis hoch (ggf. chirurgischer Eingriff)
Mehr zur Parodontitis-BehandlungWas ist das?
Plaque, Zahnstein und Bakterien werden aus den Zahnfleischtaschen entfernt, um Entzündungen zu stoppen und das Zahnfleisch zu heilen.
Einsatzgebiet:
Zahnerhalt/Mundgesundheit
Haltbarkeit:
Langfristig bei guter Mundhygiene
Kosten (ca.):
1.000 € bis 3.000 €
Behandlungsdauer:
Meist mehrere Sitzungen
Invasivität:
Mittel
Mehr zu ZahnfleischtaschenWas ist das?
Zahnfarbene Verblendschalen, die meist aus ästhetischen Gründen auf die Vorderseite der Zähne geklebt werden. Bei abgebrochenen oder gesplitterten Zähnen können Veneers auch dem Zahnersatz dienen.
Einsatzgebiet:
Verbesserung der Ästhetik/Zahnersatz
Haltbarkeit:
4 bis 15 Jahre
Kosten (ca.):
100 € bis 2.000 € pro Zahn
Behandlungsdauer:
1 bis 3 Wochen
Invasivität:
Gering bis mittel
Mehr zu VeneersWas ist das?
In der Regel herausnehmbarer Zahnersatz, der fehlende Zähne und teilweise auch das Zahnfleisch ersetzt. Zahnprothesen können als Teilprothese oder Vollprothese gefertigt werden.
Einsatzgebiet:
Zahnersatz
Haltbarkeit:
5 bis 15 Jahre
Kosten (ca.):
500 € bis 12.000 € (Vollprothese)
Behandlungsdauer:
2 bis 6 Wochen
Invasivität:
Gering
Mehr zu ZahnprothesenFalls Sie noch offene Fragen zur Zahnzusatzversicherung haben oder eine persönliche Beratung wünschen, wenden Sie sich gerne an uns. Die Beraterinnen und Berater der Württembergischen sind Ihr persönlicher Ansprechpartner vor Ort. Ein verlässlicher Partner, der Ihnen in allen Versicherungs- und Vorsorgefragen mit Rat und Tat zur Seite steht. Gemeinsam finden wir eine passende Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse.
Wenden Sie sich einfach an die Ihnen bekannte Versicherungsagentur oder finden Sie hier Ihren persönlichen Ansprechpartner.
In der Eingewöhnungsphase (die ersten 1-3 Wochen) sind Druckstellen normal, da sich die Schleimhaut erst an die Belastung gewöhnen muss. Dauerhafte Schmerzen sind nicht normal.
Ja, grundsätzlich können Sie die Prothese auch nachts tragen. Viele Zahnärzte empfehlen dies sogar in der Anfangszeit zur Gewöhnung. Langfristig kann es jedoch für das Zahnfleisch erholsam sein, die Prothese nachts herauszunehmen.
Eine gut sitzende Prothese sollte ohne Haftcreme halten (durch Saugkraft und Passgenauigkeit). Haftcreme kann jedoch bei starkem Kieferabbau zusätzliche Sicherheit geben oder in der Übergangszeit hilfreich sein. Wenn die Prothese ohne Creme gar nicht hält, ist oft eine Unterfütterung nötig.
Versuchen Sie niemals, die Prothese selbst mit Sekundenkleber zu reparieren! Dieser ist giftig und verhindert oft eine professionelle Reparatur. Gehen Sie sofort zum Zahnarzt; Labore können Brüche meist innerhalb kurzer Zeit reparieren.
Die Härtefallregelung bei Zahnprothesen (oder Zahnersatz generell) ist eine gesetzliche Regelung in Deutschland. Sie soll sicherstellen, dass Menschen mit geringem Einkommen die medizinisch notwendige Standardversorgung (die sogenannte Regelversorgung) erhalten können, ohne finanziell unzumutbar belastet zu werden.
Anspruchsberechtigt sind Personen mit einem Brutto-Monatseinkommen unter den festgelegten Grenzen. Dazu zählen auch Empfänger von Sozialleistungen wie Bürgergeld oder BAföG.
Wenn Ihr Einkommen nur geringfügig über der festgelegten Grenze für die Härtefallregelung bei Zahnersatz liegt, können Sie unter Umständen einen erhöhten Zuschuss von der Krankenkasse erhalten. Dieser beträgt jedoch nicht 100 Prozent. Das nennt sich "gleitende Härtefallregelung".
Sie können bis zu drei fehlende Zähne versichern. Für jeden fehlenden Zahn wird jedoch ein Risikozuschlag von 25 % auf die Prämie Ihrer Zahnzusatzversicherung erhoben. Außerdem werden ab zwei fehlenden Zähnen die Erstattungsgrenzen in den ersten vier Jahren halbiert. Angaben zu fehlenden Zähnen müssen Sie beim Beantworten der Gesundheitsfragen beim Abschluss der Versicherung machen.
Eine private Zahnzusatzversicherung ist nicht nur eine optimale Absicherung, sondern ermöglicht auch den Zugang zu hochwertigen und modernen Behandlungsformen, die weit über die Standardversorgung der gesetzlichen Krankenkassen hinausgehen.
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